Die sogenannten Gutwein-Uhren.
Bodenstanduhren mit astronomisch-geographischem Werk und
Äquation, Mainfränkisches Museum Würzburg
und Bayerisches Nationalmuseum München. [
3]
1: Gehäuse (Mattern oder Fellweck?)
Einleitung
Der Ausdruck „Gutwein-Uhr“ bezieht sich auf
mindestens 3 Bodenstanduhren, die etwa zwischen 1756 und 1768
in Würzburg (oder im Raume Würzburg) gebaut wurden.
Eine Uhr, die sehr eingehend im Rahmen einer Restaurierung
untersucht werden konnte, steht im Mainfränkischen Museum in
Würzburg [
1]. Die zweite,
die auch untersucht wurde, steht im
Bayerischen Nationalmuseum in München[
2]. Ihre
Provenienz kann
mit ziemlicher Sicherheit belegt werden und dient als Anhaltspunkt zur
Datierung und Herstellerzuschreibung. Eine dritte Uhr dieser Art befand
sich um 1968 im Münchener Kunsthandel [
3], aber ihr
Standort ist
inzwischen unbekannt und nur ein Foto des Äußeren
der Uhr steht zur Verfügung. Somit konnte das Werk
der dritten Uhr nicht mit den anderen verglichen werden und wird bei
den Beschreibungen außer acht gelassen. Die folgenden
Werkbeschreibungen und die Fotos befassen sich im Detail mit der
Würzburger Uhr. Wenn Einzelheiten im Werk der
Münchener Uhr sich wesentlich davon unterscheiden, werden sie
erwähnt. In den meisten Fällen sind diese
Unterschiede Verbesserungen oder Verfeinerungen bei der
Münchener Uhr, die auf ein späteres Herstellungsdatum
als bei der Würzburger Uhr hindeuten.
Der Name „Gutwein-Uhr“ ist irreführend und
entstand nur deshalb, weil am Zifferblatt der Münchener Uhr
„Gutwein incidit Wircep“ eingraviert steht. Diese
Inschrift bezieht sich nur auf die Gravur denn Gutwein [
4]
war kein Uhrmacher sondern Graveur (Stecher) in Würzburg. Die Uhren
sind von keinem Uhrmacher signiert - also anonym. (Es sei denn,
daß an der 3. Uhr etwas steht.) Die Funktionen und
Anzeigen der Uhren sowie deren Anordnung auf dem Zifferblatt sind zwar
gleich aber die Uhren sind in ihren Einzelheiten nicht ganz identisch;
somit kann man nicht behaupten, daß sie zur gleichen Zeit in
Serie hergestellt wurden. Da die Werke so ähnlich und in ihrer
komplizierten Beschaffenheit einzigartig sind,
müssen sie entweder von demselben Hersteller oder aus
derselben Werkstatt stammen. Es stellt sich allerdings die Frage, warum
der Uhrmacher, oder in diesem Falle der Erbauer der Uhren, eine so
hervorragende Arbeit gerade nicht signiert, und das bei 3
Uhren.
Die Bedeutung dieser Uhren in einem historischen Zusammenhang wurde bis
jetzt nicht gewürdigt. Ihre Entstehung läßt
sich nach den Uhren des Prager Paters Klein [
5]
datieren, der seine letzte
geographische Uhr um 1753/54 baute, und vor den Uhren der Wiener Patres
Aurelius a San Daniele und David a San Cajetano [
6],
deren erste Uhren ab
1769 erschienen. Die Münchener Uhr (vermutlich die
jüngste) wurde nachweislich 1768 fertiggestellt, wie nachher
beschrieben. Somit scheint die Verwendung dieser
französischen Art Äquationswerk wie in den
„Gutwein-Uhren“ erstmalig in Deutschland zu sein.
Die innovative Anzeige der Sonneneinstrahlung mittels eines biegsamen
Drahtes in Verbindung mit dem geographischen Teil ist einfacher als bei
Klein, aber genial und vielleicht der ausschlaggebende Hinweis zur
Zuschreibung der Uhren. Sie befindet sich auch in einer
späteren Uhr von Rinderle im Deutschen Uhrenmusem Furtwangen,
die 1787 datiert wird.[
7]
Das Antriebswerk.
Das große Uhrwerk ist als kräftiger
„Motor“ anzusehen. Es hat einen Gangdauer von 1
Monat. Die zwei mit Messing ummantelten Bleigewichte von jeweils ca. 6
kg haben halb versenkte Umlenkrollen, die die Fallhöhe der
Gewichte in dem relativ niedrigen Kasten etwas verlängern
gegenüber den üblichen Umlenkrollen mit
Bügeln. Beide Gewichte ziehen über Darmsaiten an
massiven Messingwalzen, jede mit einer gewindeartigen
Führungsnute, die das regelmäßige Aufrollen
der Saiten beim Aufziehen gewährleisten. 15 Windungen pro
Walze sind vorgesehen. (Diese Art Messingwalzen kommen bei englischen
Bodenstanduhrwerken fast immer, bei deutschen Uhren aber nur bei
besserer Qualität vor: oft verwendete man sogar Holz
für die Walzen.) Die Sperräder sind
ebenfalls aus Messing und an jedem Walzenrad sind zwei Sperrklinken und
Sperrfedern angebracht. Beide Walzenräder haben die gleiche
Zahnzahl -96- und greifen in denselben Trieb mit 16 Zähnen.
Der Abschluß der Walzen zur Vorderplatine hin sind als
Zahnräder ausgebildet. Sie greifen in Zahnräder ein,
deren verlängerte, axial verschiebbare Achsen im
unteren Zifferblattbereich sind.
2: Räderwerk
Beim Aufziehen der Uhr müssen
die Achsen mit ihren Vierkanten gegen eine Feder nach innen
gedrückt werden, um den Eingriff zwischen diesen
Aufzugsrädern und den Zahnrädern an den Walzen
herzustellen. Da diese Achsen mit Vierkanten axial verschiebbar sind,
werden sie sonst durch Federn auf der Hinterplatine nach vorne
gedrückt und sind nicht im Eingriff. Bei der
Münchener Uhr ist ein zusätzliches Aufzugsrad in den
beiden Getriebeketten zur Walze eingebaut, damit die Aufzugsvierkante
tiefer sind und die Aufzugslöcher nicht im Kalenderring
erscheinen - eine offensichtliche Verbesserung gegenüber der
Würzburger Uhr. Ein Kontergesperr für das
ununterbrochene Laufen der Uhr beim Aufziehen wurde nicht vorgesehen,
obwohl beim Aufziehen des einen Gewichts die Kraft des anderen das Werk
vorübergehend anzutreiben scheint. Die Verzahnung ist
verhältnismäßig fein mit hohen
Triebzahnzahlen, obwohl die Zähne der Räder
wesentlich tiefer in die Triebe eingreifen, als man bei moderner
Zykloidenverzahnung nach Modul vorzieht.
Bezeichnung |
Zähne |
Durchmesser |
Walzenräder |
96 |
75.71mm |
Beisaztradtrieb |
16 |
13.69mm |
Beisatzrad |
96 |
57.92mm |
Minutenradtrieb |
12 |
8.27mm |
Minutenrad |
90 |
51.68mm |
Zwischenradtrieb |
12 |
7.97mm |
Zwischenrad |
80 |
44.88mm |
Ankerradtrieb |
10 |
6.5mm |
Ankerrad |
30 |
44.29mm |
Alle Stahltriebe sind gehärtet. Alle Messingräder
haben vier Speichen und mit Ausnahme des Ankerrads sind an den Trieben
vernietet. Das Werk hat eine übliche
rückführende Hakenhemmung (nach Clement), die sich
wegen der unterschiedlichen vom Kalenderwerk bedingten
Störungen im Kraftfluß besser eignet als eine
ruhende Hemmung. Der Pendelstab ist aus Messing. Die Pendelfeder wird
von einem kleinen Messingklotz auf der Ankerbrücke auf der
Hinterplatine getragen, der sich durch eine kleine
Flügelschraube verstellen läßt, um den
Abfall der Hemmung einzustellen. Dieses System der Abfallverstellung
ist zwar nicht neu, aber seine Ausführung in dieser Art
ungewöhnlich. Interessanterweise findet man es in der gleichen
Ausführung an einem Würzburger Standuhrwerk signiert
von Kesmann um 1761 [
8] und an dem
Antriebswerk des Wiener Planetariums
von Neßtfell. (Handelt es sich hier um eine
zeitgenössische Würzburger Bauweise oder die Eigenart
einer bestimmten Werkstatt?)
Die etwa 4mm starken Messingplatinen sind beide etwa 220mm
breit. Die Hinterplatine ist 260 mm hoch aber die Vorderplatine ist
höher - 270mm.-, um die Befestigung des Zifferblatts
unterzubringen. Sie werden von vier gegossenen und nachgedrehten
ballustförmigen Pfeilern (in der Art der barocken Uhrwerken)
zusammengehalten, die ungewöhnlicherweise für ein
Bodenstanduhrwerk an der Vorderplatine vernietet und auf der
Hinterplatine verstiftet sind.
Die Minutenradachse ist wie üblich durch die Vorderplatine
verlängert und ist die einzige Verbindung des Antriebswerk mit
Äquations- und Kalenderwerk.
Das Äquationswerk
Das Äquationsgetriebe ist in einem Rahmen in der
Form eines flachen Käfigs gelagert, der fest mit dem Rohr des
gebläuten Minutenzeigers der mittleren Zeit verbunden ist.
Dieser Käfig dreht sich konzentrisch mit der Minutenradachse,
die von dem Antriebswerk durch die Vorderplatine geführt wird
(s. Zeichnung), und wird mit einer Vierkantmutter vorne festgeschraubt.
3: Äquationswerk.
In Vergleich zu dem Zeigerwerk einer einfachen Uhr ist der
Käfig ein Teil des Viertelrohrs. Auf eine Zeigerkupplung mit
Feder wird hier verzichtet. Auch konzentrisch mit der
Mittelwelle aber fest an der Vorderplatine verschraubt sitzt ein
Stahltrieb mit 14 Zähnen, in das das erste Rad mit 50
Zähnen des Äquationsgetriebes eingreift. Der
Käfig rotiert mit dem Zeiger, und das Räderwerk darin
wird somit angetrieben, indem dieses Rad mit 50 Zähnen an dem
feststehenden Rad mit 14 Zähnen sozusagen
abstößt. Das letzte, größte Rad
in der Getriebekette in dem Äquationskäfig dreht sich
konzentrisch mit der Mittelwelle einmal in einem tropischen Jahr [
9] (in
diesem Falle 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten, und 59 Sekunden) und
trägt eine nierenförmige Kurvenscheibe. Diese
Kurvenscheibe wird von einer Rolle am Ende eines verzahnten Rechens
abgetastet, dessen Mittelpunkt am äußeren Rande des
Käfigs gelagert wird.
4: Äquationswerk an der Minutenzeigerwelle
Die Kurvenscheibe ist im Grunde genommen
eine Programmscheibe, worauf die unterschiedlichen Werte zwischen der
mittleren Zeit und wahren Zeit registriert sind. Der Rechen wird durch
Federspannung an der Peripherie der Kurvenscheibe gedrückt und
der variiernde Radius der Scheibe verursacht eine leicht axiale Drehung
des Rechens. Die Zähne des Rechens greifen in ein Zahnrad mit
einem langen Rohr, das koaxial über dem Rohr des blauen
Minutenzeigers sitzt und mitdreht und den vergoldeten Minutenzeiger der
Sonnenzeit trägt. Die leichte Drehung vom Rechen wird von
diesem Rad somit registriert und der vergoldete Minutenzeiger
verändert langsam aber kontinuierlich seine Position im
Verhältnis zu dem blauen Zeiger. Dadurch kann der vergoldete
Minutenzeiger bis zu 16 Minuten vor (Anfang November) und 14 Minuten
nach (Mitte Februar) dem gebläuten Minutenzeiger stehen. Das
Ganze ist eine Art differo-epizyklisches Getriebe [
10],
das sich einmal in
der Stunde dreht und eine ziemlich Last für das Uhrwerk
darstellt. Außerdem ist der Käfig nicht ausgewuchtet.
Fest an dem Rohr des vergoldeten Minutenzeiger für die wahre
Zeit (Sonnenzeit)sitzt auch ein Rad aus Stahl, das die
Übertragung von Zeigerwerk. - in diesem Falle vom
Äquationswerk - zum Kalenderwerk weiterführt.
Alle Messingzahnräder des Äquationswerk haben 3
Speichen, die Triebe sind aus Stahl, und die Zahnzahlen sind
wie folgt:-
Bezeichnung |
Zahnzahl |
Durchmesser mm |
feststehender Trieb an der Vorderplatine |
14 |
14.11 |
Erstes Rad |
50 |
44.14 |
Trieb am ersten Rad |
8 |
5.02 |
zweites Rad |
96 |
44.3 |
Trieb am 2. Rad |
7 |
5.8 |
drittes Rad |
69 |
43.42 |
Trieb am 3 Rad |
8 |
4.52 |
großes Rad |
166 |
69.07 |
Rechen |
24 |
Radius 49.13 |
Rad am Minutenrohr des Sonnenzeigers zum Rechen |
28 |
|
Stahlrad am Sonnenminutenrohr zum Kalenderwerk |
44 |
35.01 |
(50 x 96 x 69 x 166) / (14 x 8 x 7 x
8) = 8765.8164 Umdrehungen des
Äquationswerks zu einer Umdrehung des großen Rads,
oder 8765.8164 Stunden;
8765.8164 / 24 =
365.24235 Tage, = 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten,
59 Sekunden, = 1
tropisches Jahr
Bei der Münchener Uhr ist das Äquationsgetriebe in
seinem Käfig etwas anders dimensioniert, wodurch der Rechen
kürzer ausgeführt werden konnte. Da der Rechen aus
der Gesamtkonstruktion herausragen muß, entsteht eine
Unwucht, die bei der Münchener Uhr kleiner ausfällt.
Auch hier also eine versuchte Verbesserung gegenüber der
Würzburger Uhr. Die Zahnzahlen des Äquationsgetriebes
sind etwas unterschiedlich, da die Räder kleiner sind, aber
die Übersetzungsverhältnisse bleiben gleich:-
Bezeichnung |
Zähne |
feststehender Trieb an der Vorderplatine |
14 |
Erstes Rad |
48 |
Trieb am ersten Rad |
4 |
zweites Rad |
50 |
Trieb am 2. Rad |
7 |
drittes Rad |
69 |
Trieb am 3 Rad |
8 |
großes Rad |
166 |
Rad am Minutenrohr des Sonnenzeigers zum Rechen |
28 |
Rechen |
24 Zähne, Radius 49.13mm. |
Stahlrad am Sonnenminutenrohr zum Kalenderwerk |
44 |
(48 x 50 x 69 x 166) / (14 x 4 x 7 x
8) = 8765.8164 wie oben
Der Uhrmacher verwendet einen 4-zähnigen Trieb bei der
Münchener Uhr. Im modernen Sinne wäre dies eine
wesentliche Verschlechterung, weil bei niedrigen Triebzahnzahlen
erhebliche Reibung entsteht, aber im 18. Jahrhundert waren noch
niedrige Triebzahnzahlen durchaus gebräuchlich, besonders wenn
die Übersetzung nicht direkt im Antriebskraftfluß
stand. Deshalb kann man diese Veränderung als einen Versuch
ansehen, etwas zu verbessern. Man merke hier wie im
Kalenderwerk die Verwendung eines Zahnrads mit 69
Zähnen , - eine ungewöhnliche Zahnzahl. Die Bedeutung
wird unten noch erklärt.
Das Kalenderwerk
Das ganze Getriebe für das Kalenderwerk der
Würzburger Uhr wird auf einer viereckigen Platine montiert,
die vor dem rotierenden Äquationsrahmen von 4 kurzen gedrehten
Abstandhaltern an der Vorderplatine befestigt wird.
5: Räder des Kalenderwerks
Bei der
Münchener Uhr hat die Kalenderplatine eine etwas andere Form
und wird von 3 Abstandhaltern gehalten. Um das oberste Rad zu lagern,
wird bei der Münchener Uhr die Platine dachförmig
weitergeführt, wobei im Falle der Würzburger Uhr das
Rad an beiden Enden der Achse mit Brücken gehalten wird. Hier
scheint der Uhrmacher wieder eine Verbesserung vorgenommen zu haben. Er
hat jedensfalls bemerkt, daß er mehr Platz auf der
Kalenderplatine zur Unterbringung der Räder
brauchte. Die Räderachsen des Kalenderwerks werden
sonst von Brücken gehalten, die an der Platine verschraubt
sind. Dieses Räderwerk treibt den Stundenzeiger, die
rotierende Erdkarte, den Kalenderzeiger und die Indikation der
Sonneneinstrahlung an.
Auf der Hinterseite dieser Platte sitzt ein Wechselrad, in das das
stählenere Rad mit derselben Zahnzahl auf dem Rohr des
vergoldeten Minutenzeiger für die wahre Zeit greift. Auf der
Achse des Wechselrads ist ein Trieb mit 8 Zähnen, der durch
die Platine auf die Vorderseite geführt wird. Dieser Trieb
greift einerseits in das konzentrisch mit der Mittelwelle
gelagertes 12 Stundenrad, dessen verlängertes Rohr den Stundenzeiger
mit
einer gravierten vergoldeten Sonne trägt, und
anderseits in ein zweites Rad mit 96 Zähnen, mit dem 2 andere
Räder koaxial fest verschraubt sind. Das erste dieser 2
Räder hat 48 Zähne und treibt ein Rad mit 96
Zähnen an, das konzentrisch mit der Mittelwelle an seinem
verlängerten Rohr die Erdkarte trägt. Diese
zusätzliche Übersetzung bewirkt, daß die
Erdkarte halb so schnell (einmal in 24 Stunden) als das Stundenrad und
gegen den Uhrzeigersinn rotiert. Koaxial mit den 48 zähnigen
und 96 zähnigen Rädern dreht sich ein Trieb mit 16
Zähnen, der in ein Rad mit 69 Zähnen eingreift. An
der Achse des 69-zähnigen Rades ist ein Trieb mit 14
Zähnen, der in ein Rad mit 100 Zähnen greift. An der
Achse des 100-zähnigen Rades ist ein Trieb mit 7
Zähnen, der in ein großes Rad mit 166
Zähnen greift. Dieses große Rad wird auf einer
Brücke gelagert, und dreht sich einmal in einem tropischen
Jahr (wie beim Äquationswerk in 365 Tagen, 5 Stunden, 48
Minuten und 59 Sekunden) gegen den Uhrzeigersinn konzentrisch mit der
Mittelwelle.
Die Messingzahnräder des Kalenderwerks haben, wie beim
Äquationswerk, 3 Speichen und die Dimensionen sind wie folgt:-
Bezeichnung |
Zähne |
Durchmesser
mm |
Stahlrad am Sonnenminutenzeigerrohr |
44 |
35.03mm |
Wechselrad auf Hinterseite
der Kalenderplatine |
44 |
33.6 mm |
Trieb am obigen Wechselrad zur Vorderseite
der
Kalenderplatine |
8 |
6.89mm |
Stundenrad für 12 Stundenanzeige |
96 |
62.16 |
die 3 koaxial fixierten
Zahnräder;-
a. im
Eingriff mit dem Wechselradtrieb; 96 Zähne, Durchmesser 63.2
mm.,
b. im Eingriff mit
Erdkartenrad; 48 Zähne, Durchmesser 32.69 mm
c. zum Kalender; (Stahl) 16
Zähne, Durchmesser 15.48 mm.,
Bezeichnung |
Zähne |
Durchmesser
mm |
24 Stundenrad für Erdkarte |
96 |
61.54 |
erstes Rad zum Kalender |
69 |
57.81 |
Trieb des ersten Rades |
14 |
10.58 |
zweites Rad zum Kalender |
100 |
63.1 |
Trieb des zweiten Rades |
7 |
6.81 |
Kalenderrad |
166 |
120.94 |
Zum Kalenderwerk:-
(96 x 69 x 100 x 166) / (8 x 16 x
14 x 7)
= 8765.8163 Stunden für 1 Umdrehung des
Kalenderrads
8765.8163 Stunden = 365.24235 Tage = 365 Tage, 5 Stunden, 48
Minuten, 59 Sekunden
= 1 tropisches Jahr genau wie beim Äquationswerk!
In diesem Falle ist das tropische Jahr 11 Minuten kürzer als
365 ¼ Tage.
Das große Kalenderrad mit 166 Zähnen trägt
an einer Stelle am Zahnkranz einen langen Arm, an dessen Ende sich die
Halterung für den spitzen Kalenderzeiger befindet, die durch
einen Schlitz zwischen der Minuterie und Kalenderring nach vorne
geführt wird. Ebenfalls an dem großen Rad mit 166
Zähnen ist ein großer runder Ring exzentrisch
aufgeschraubt.
6: Kurvenscheibe für Sonnenhorizont auf dem Jahresrad
Das große Kalenderrad wird auf einer
Brücke gelagert, die über der Mittelwelle geschraubt
wird, und durch deren Mitte die Achse für die Minutenzeiger,
Stundenzeiger und Erdkarte geführt werden. Auf der Achse
derselben Brücke wird ein 5-armiger Stern verschraubt, welcher
den 12 Stundenreif und den skelettierten 24 Stundenring trägt.
Dieser fünfarmige Stern trägt den Innenteil des
Zifferblatts, aber nicht den Kalenderring, der separat auf der
Vorderplatine befestigt wird. Bei den 2 Uhren ist die Befestigung des
Innenteils des Zifferblatts verschieden. Bei der Würzburger
Uhr werden der 12 Stundenring und der 24 Stundenreif einzeln auf den
tragenden Stern verschraubt. Bei der Münchener Uhr wird nur
der 24 Stundenreif verschraubt, der auch den 12 Stundenring auch
hält. Hier also auch eine Rationalisierung. In einem Schlitz
mit Führungen in dem untersten Arm dieses Sterns
läuft eine Stahlschiene, auf deren Hinterseite 2 lose Rollen
befestigt sind, die die Innen- und Außenkante des
großen exzentrischen Ringes abtasten. Während der
exzentrische Ring langsam in einem Jaht rotiert, wird die Schiene
über die Rollen rauf und runter bewegt. Diese Schiene
trägt auf der vorderen Seite die Anzeige für die
Sonneneinstrahlung.
7: Führungsschiene mit Rollen für den horizontalen
Draht
Die sichtbare horizontale Linie auf der Erdkarte
ist ein flacher biegsamer Stahldraht, der an den zwei VI Uhr Stellungen
in dem 24 Stundenring befestigt wird. Mittels eines vertikalen
Stahldrahts, der über einem Bügel um die Zeigerachse
den horizontalen Draht mit der Stahlschiene verbindet, wird
die horizontale Linie zu den entsprechenden Jahreszeiten gesenkt und
gehoben. Da der Draht an seinen äußeren Enden
fixiert ist, wird er nach oben oder nach unten gebogen oder
gewölbt. Oberhalb der horizontalen Linie sieht man die
Länder auf der Erdkarte, die Sonnenlicht haben, und unterhalb
der Linie die Länder, die Nacht haben. Infolgedessen ist die
Linie im Sommer nach unten gebogen, wo im Polarkreis Mitternachtssonne
herrscht, und im Winter nach oben gebogen, wo es im Polarkreis 24
Stunden dunkel bleibt. Die Länder am Äquator am
äußersten Rande der Erdkarte und direkt am 24
Stundenring, wo die Enden des Drahtes befestigt sind, haben
ganzjährlich 12 Stunden Sonne und 12 Stunden Nacht. Der
unbewegliche Draht von der Mitte des Zifferblatts (Zeigerwelle) nach
oben ist die Mittagslinie.
Das Kalenderwerk und Zeigerwerk (mit Äquationswerk) sind
ständig im Eingriff, wenn das Werk zuammen gebaut ist, und
können nicht unabhängig voneinander verstellt werden.
Wäre letzteres der Fall, würden Äquation und
Kalenderwerk nicht koordiniert bzw. sychronisiert bleiben. Das ganze
System läßt sich über den mittleren
Vierkant mit dem Aufzugsschlüssel einstellen, wobei dieser
Prozeß sehr langsam vonstatten geht, da die Minutenzeiger
auch mitgedreht werden. Die Vierkantmutter vorne an der Zeigerachse
muß dabei unbedingt gelockert werden.
Der Verstellmechanismus besteht aus 2 ineinander greifenden
Transmissionsräder, - eines an der Achse des Vierkants und
eins an der Vorderpaltine gelagert, das in das 12 Stundenrad eingreift.
Die Vierkantachse muß mit dem Schlüssel nach innen
gedrückt werden, damit die Transmissionsräder ineinander
greifen wie beim Aufziehen. Weil eine Umdrehung des Schlüssels
eine Umdrehung des Stundenrads bewirkt, rotieren die Minutenzeiger
zwölfmal schneller. Große Vorsicht
muß beim Aufziehen ausgeübt werden. Wenn die
Vierkantmutter beim Verstellen versehentlich festgeschraubt bleibt,
entsteht eine Klemmung zwischen Kalenderwerk und
Äquationswerk, die beim Weiterdrehen eine Verbiegung des
Rechens verursacht.
Das Zifferblatt
8: Zifferblatt mit Zeigern
Folgende Anzeigen können vom Zifferblatt abgelesen werden:-
1. die Minuten der mittleren Zeit mit dem gebläuten
Minutenzeiger an der Minuterie (die Fünfminuten Markierungen
sind wie üblich mit arabischen Zahlen graviert),
2. die Minuten der wahren Zeit (Sonnenzeit) an derselben Minuterie mit
dem vergoldeten Minutenzeiger mit graviertem Sonne,
3. die 12 Stunden mit dem vergoldeten Stundenzeiger mit graviertem
Sonnenkopf, die wie üblich mit römischen Zahlen am
Ziffernring markiert sind,
4. die Zeit in den Ländern der nördlichen Halbkugel
mittels der Erdkarte - eine Nordpolprojektion der nördlichen
Hemisphere, die gegen den Uhrzeigersinn innerhalb eines vergoldeten
skelettierten 24 Stundenrings mit Viertelstundeneinteilungen rotiert,
(die Periphärie der Karte entspricht dem Äquator, der
Mittelpunkt dem Nordpol),
5. die Position der Mittagssonne an der nördlichen Hemisphere
mittels des vertikalen Drahtes zwischen Nordpol (Zeigerachse) und 12
Uhr- Stellung,
9: Innenteil des Zifferblatts mit Erdkarte, horizontalem Draht
für die Sonneneinstrahlung und Stundenzeiger
6. die Sonneneinstrahlung auf den Ländern der
nördlichen Hemisphere oberhalb einer biegsamen Linie, die
horizontal über der Erdkarte gespannt ist und der Jahreszeit
entsprechend nach oben und unten vom Kalenderwerk gewölbt
wird, (im Hochsommer hängt der Draht weit unterhalb der
Zeigerachse bzw. dem Nordpol, wo es bekanntlich Mitternachtssonne gibt,
und im Winter weit oberhalb des Nordpols, wo es 24 Stunden dunkel
bleibt, und an den Aufhängepunkten am 24-Stundenring bleibt
der Draht fast horizontal, wo es am Äquator das
ganze Jahr 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit gibt),
10: Ausschnitt des Datumsrings für den Monat September mit 31
Tagen(!)
7. Datum und Position der Sonne im Tierkreis mittels eines
kleinen spitzen gebläuten Zeigers auf einem
Jahreskalenderring, das auch an seiner Peripherie die Tierkreiszeichen
anzeigt, (der Zeiger läuft gegen den Uhrzeigersinn in einem
Schlitz zwischen der Minuterie und Kalenderring und macht eine
Úmdrehung in einem tropischen Jahr).
Der Kalenderring
Die Monatsnamen sind auf dem innersten Ring graviert und
darüber das Datum in arabischen Zahlen -5, 10, 15, 20, 25,
30/31. Danach sind vier konzentrische Ringe mit jemals 365 Einteilungen
graviert, die um eine Vierteleinteilung gegeneinander versetzt sind.
Mit dieser Vierjahresspirale [
11]
ist es möglich, das Datum
über einer Periode von vier Jahren (einem Schaltzyklus)
anzuzeigen, weil der Kalenderzeiger sich in einem tropischen Jahr -
fast 365 ¼ Tagen - dreht. Diese Art Kalenderanzeige war
schon früher weit verbreitet und stellt keine Neuigkeit
dar. Der kleine spitze Zeiger überstreicht alle 4
Kalenderringe. Nach einem Umlauf von 365 Tagen steht der Kalenderzeiger
also um ¼ Tag zurück, aber, da der nächste
Ring nach innen einen Vierteltag früher anfangen soll, wird
diese Differenz aufgehoben, wenn man von dem nächsten Ring das
Datum abliest. Dieser Prozeß wiederholt sich bis zum
Schaltjahr, wo der bürgerliche Kalender 366 Tage hat, und der
kleine Kalenderzeiger kann einen ganzen Tag nachholen. Die Ablesung
erfolgt danach vom äußeren Ring nach
innen. Jede zweite Einteilung (Tag) ist schattiert graviert,
um die Ablesung deutlicher zu machen. Allerdings scheinen die Ringe im
Falle der Würzburger Uhr nicht genau um einen Vierteltag
versetzt zu sein aber es handelt sich wohl hier um noch einen Fehler
des Graveurs, s. unten.
11: Datumszeiger
Der kleine Zeiger dreht sich jedoch in einem tropischen Jahr, das 11
Minuten kürzer ist als 365 ¼ Tage. Die Differenz
von 11 Minuten machen sich auf dem Kalenderring in einem Jahr
natürlich nicht bemerkbar, da die Tagesmarkierungen nur 3 mm
auseinander sind, aber nach einigen Jahrzehnten werden diese
akkumulierten Differenzen zu einer Ungenauigkeit auf dem Kalenderring
führen. In diesem Zusammenhang sind die kleinen Zahlen - 35,
70, 100, 126 - am Rande des Ringes bei der
Würzburger Uhr am 28. Februar zu verstehen. Sie sind mit
Ansätzen von konzentrischen Kreisen, mit Strichen
für ¼ , ½ , ¾ , und einen
ganzen Tag sowie einigen Punkten verbunden. Es ist zu vermuten,
daß diese Zahlen und Striche auf vorzunehmene
Korrekturvorgänge zu beziehen sind, die gemacht werden
müssen, um die akkumulierten Diskrepanzen zwischen dem
tropischen und bürgerlichen Jahr und die verschiedene
Schaltjahre zu überbrücken.
12: Die Zahlen am 28. Februar
Man könnte sie
so interpretieren, daß nach 35 Jahren der Datumszeiger um
einen Vierteltag zurückgestellt werden sollte, nach 70 Jahren
um einen halben Tag, nach 100 Jahren einen Dreivierteltag und nach 126
Jahren einen ganzen Tag. Die Zahl 126 findet man auch an dem
Neßtfell'schen [
12,
13,
14,
15] Planetarium in Wien, wo es auf
Latein heißt, daß nach 126 Jahren auch mit
Rücksicht auf Schaltjahren und Ausfall von Schaltjahren einen
ganzen Tag Differenz entsteht [
16].
Bei der Münchener Gutwein-Uhr
sind diese Zahlen nicht zu sehen, weil es hier keinen ausreichenden
Platz am Kalenderring dafür gibt. Außerdem
würde eine solche Uhr nie kontinuierlich 35 Jahre laufen, ohne
verstellt zu werden, geschweige denn 126 Jahre, (man denke nur an
notwendige Reinigungsarbeiten). Beim Bau der wohl späteren
Münchener Uhr hat man diese kleinen Zahlen weggelassen. Man
hat erkannt, daß sie überflüssig sind. Also
noch ein Hinweis für eine frühere Datierung der
Würzburger Gutwein-Uhr.
Am Rande des Kalenderrings der Würzburger Uhr sind die Symbole
der Tierkreiszeichen graviert, die Aequinoctien am 21 März und
23 September und die Sonnenwenden (Solistitium) am 21 Juni und 21
Dezember. Bei der Münchener Uhr entfallen sie ganz. Die
Löcher für Zugang zu den Aufzugs- und
Verstellvierkanten befinden sich bei der Würzburger Uhr mitten
im Kalenderring an Stellen Ende November, Mitte Dezember, und Mitte
Januar. Unter dem Ring ist ein Schieber mit entsprechender
Gravur, um die Löcher zu verdecken. Sie wird mittels
eines Knopfs unterhalb des Ringes betätigt. Natürlich
mußte der Kalender unnötig verstellt werden, um die
Uhr aufzuziehen, falls die Uhr an einer dieser Positionen stehenblieb.
Bei der Münchener Uhr befinden sich die Augzugslöcher
unterhalb des Kalenderrings und der Knopf darunter entfällt.
Dadurch entsteht ein breiterer Abstand bei der Würzburger Uhr
zwischen Kalenderring und Abschlußreif im unteren Bereich, wo
der Kalender das Winterhalbjahr anzeigt. Im oberen Bereich (Sommer)
steht der Reif direkt am Ring. Diese Exentrizität
widerspiegelt wohl die Ekliptik, indem der Tierkreis im Hochsommer
näher am Kalenderring als im Winter ist. Bei der
Münchener Uhr wird die Ekliptik durch einen etwas exzentrisch
laufenden Ring mit den 360 Einteilungen für den Tierkreis
widerspiegelt, der direkt am Außenrande des Kalenderrings
läuft (Sommer) und etwa 5mm vom Kalenderring im unteren
Bereich (Winter) steht. Im Sommerhalbjahr sind die Zahlen und
Tierkreissymbole außerhalb des Tierkreisrings und im
Winterhalbjahr innerhalb des Tierkreisrings graviert. Der Sprung von
innerhalb zu außerhalb erfolgt an den Aequinoctien, die bei
der Münchener Uhr nicht genannt werden. Bei der
Würzburger Uhr wurde der Tierkreis auf der Innenseite eines
etwa 10mm hohen Abschlußreifs in der Form eines flachen
Zylinders graviert, der am äußeren Rande des
Zifferblatts aufgespannt wird. Hier sind die 360 Einteilungen des
Tierkreisringes, die innerhalb eines Tierzeichens in Gruppen von 5 und
10 weiter unterteilt sind (die Häuser). Die Symbole der
Tierkreiszeichen wiederholen sich auf der Innenseite des Reifs sowie am
äußeren Rande des Kalenderrings.
Einige Gravurfehler fallen am Kalenderring beider Uhren auf:- obwohl
die Einteilungen der Anzahl der Tage jedem Monat korrekt entsprechen,
stehen bei manchen Monatsenden falsche Zahlen, z.B bei der
Würzburger Uhr Ende August 30 statt 31, Ende September 31
statt 30, Ende Oktober 30 statt 31, und Ende Juni 31 statt 30. Die
ungenaue Versetzung der vier Kalenderringe beruht ebenfalls auf einem
Fehler des Graveurs. Bei der Münchener Uhr gibts nur einen
Fehler am Kalenderring- den 30 Mai. Vielleicht hat sich der
Auftraggeber nach den vielen Fehlern bei der früheren Uhr
beschwert. Trotz dieser Flüchtigkeitsfehler, mangelhafter
Anweisungen seitens des Auftraggebers oder sogar Unkenntnisse des
Graveurs soll man die Qualität der Gravur - besonders in der
kleinen Ausführung- nicht unterschätzen.
Außerdem konnte die präzise Teilung des
Kalenderrings- die 365 Einteilungen für den Kalender viermal
und die 360 Einteilungen für den Tierkreis - nur in einer
Graveurwerkstatt mit Zugang zu einem besseren Teilapparat erfolgen, es
sei denn diese Aufgabe wurde von einem Uhrmacher/Mechaniker in
Zusammenarbeit mit dem Graveur übernommen.
Die Befestigung des Kalenderrings an der Vorderplatine ist bei den
beiden Uhren verschieden:- bei der Würzburger Uhr in
konventioneller Weise mit Stiften, und bei der Münchener Uhr
durch Verschraubung von hinten.
Die Erdkarte
Wie schon erwähnt, ist die Erdkarte eine Planisphäre,
also eine zweidimensionale Nordpolprojektion der nördlichen
Hemisphäre. Die Breitengrade sind mit 9 konzentrischen Kreisen
markiert. Der breitere Außenrand bildet den Äquator
und hat 360 Einteilungen, jede zweite Einteilung ist schattiert
graviert. Jeder 10. Längengrad ist mit einer radialen Linie
markiert und somit am Äquator in 10 Kästchen
unterteilt. Der Nullpunkt - markiert als “Meridians
Primus“- läuft noch im Atlantischen Ozean westlich
der Kanarischen Inseln. Die Ekliptik wird durch ein Band mit
abwechselnd schattierten und nicht schattierten Einteilung angedeutet,
das elliptisch von einem Punkt am Äquator westlich von Amerika
nach Osten zu einem Punkt am Äquator östlich von
Afrika läuft. Es schneidet den „Meridians
Primus“ am weitesten vom Äquator, bei etwa
23°27'.
13: Die Erdkarte
Die Geographie sowie die Orthographie der Erdkarte selber sind so
ungenau, daß die Karte als brauchbare
wissenschaftliche Darstellung nicht dienen kann. In der Mitte des 18.
Jahrhunderts und sogar viel früher gab es wesentlich genauere
Erdkarten und Globen sowohl in dieser Größe als
auch in Nordpolprojektionen. Es läßt sich
nicht feststellen, nach welcher Vorlage gearbeitet wurde, obwohl die
Ortsangaben hauptsächlich auf Latein oder Portugisisch(?) oder
gemischt geschrieben sind. Ortsangaben wurden entweder falsch
zugeordnet oder vertauscht, die Küsten sowie die
Flußläufe sind auch manchmal arbiträr.
Diese Nachlässigkeiten kann man aber z.T. dem Graveur
zuschreiben, der sich eindeutig an der Erdkarte der Münchener
Uhr verewigt - „ Gutwein incidit Wircep“- und er
hat bestimmt beide Karten graviert. Da er lediglich mit
„incidit“ signiert, könnte man
argumentieren, daß er nicht als Autor und Zeichner der
Kartenvorlage in Anspruch zu nehmen wäre. Unterschiedliche
Fehler zwischen den zwei Uhren tauchen auf, wenn man die Karten genauer
betrachtet:-
bei der Münchener Uhr sind Borneo (Porne) und Sumatra (Fumata)
vertauscht, bei der Würzburger Uhr werden die Inseln richtig
benannt,
für Indien (oder India) steht bei der Würzburger Uhr
„Adia“ und bei der Münchener
„Idia“, (er konnte anscheinend die Vorlage nicht
entziffern)
die nordwestliche Küste Amerikas scheint bei beiden Uhren
jeweils eine eigene Erfindung zu sein.
14: Erdkarte mit der Nordwestküste von Nordamerika
Obwohl Gutwein Universitätsstecher war und wichtige
Aufträge aus den besten Kreisen damals erhielt, wurde Kritik
an seine Arbeit an anderen Stellen ausgeübt. Über
seine Stiche nach Joh. Zicks [
17]
Deckengemälden im Bruchsaler
Schloß wurde gesagt, das eine wäre
„ziemlich derb und wenig sorgfältig“ und
das andere wäre eine „sehr freie
Wiedergabe“. Diese Art Nachlässigkeiten scheinen
auch seinem unsteten Lebenswandel zu entsprechen.
15: Ausschnitte des Datumsrings mit Fehlern (Juni mit 31 Tagen, August
mit 30 Tagen)
Diese Art Flüchtigkeitsfehler sind auch in der Gravur des
Kalenderrings zu finden s. oben. Die geübte
Führung des Gravierstichels und die genau Schrift zeugen
jedoch von dem Können eines Graveurmeisters und der Stil
ähnelt dem auf dem Globus des Banz Planetariums in Bamberg,
obwohl er nach einer viel genaueren Vorlage graviert wurde. Als Vorlage
kommt vielleicht der geringen Größe wegen ein
Taschenglobus von Doppelmayr oder Homann in Nürnberg in
Frage [
18,
19].
Die Äquationsuhr im 18. Jahrhundert.
Unter dem Begriff Äquation oder Zeitgleichung versteht man die
Differenz in Minuten und Sekunden zwischen der mittleren Ortszeit,
angezeigt von einer genau gehenden Uhr, und die wahre Zeit, angezeigt
von einer genau eingestellten Sonnenuhr. Für den
Sonnenbeobachter von der Erde aus scheint die Sonne z.B. am Anfang
November 16 ½ Minuten im Vergleich zu einer Normaluhr
vorzugehen und Mitte Februar 14 ½ Minuten
zurückzugehen; um den 14. April, den 13. Juni, den 2.
September und den 25. Dezember ist die mittlere und die wahre Zeit
gleich. Nachdem die Erfindung des Pendels und dessen Einzug
überall in Europa vor 1700 Sekundengenauigkeit in der Woche
bei stationären Uhren ermöglichten, und da es schon
um 1700 auch Sonnenuhren mit Minutenanzeige gab, wurde die
Notwendigkeit einer Äquationsanzeige bei wissenschaftlichen
oder astronomischen Uhren größer. Die
örtliche Sonnenzeit war die einzige Möglichkeit, eine
mechanische Uhr einzustellen und die Äquation mußte
dabei berücksichtigt werden. Es gab verbreitet Tabellen, die
die täglichen Differenzen kalendarisch auflisteten [
20],
damit
man mit Hilfe einer Sonnenuhr oder Mittagslinie eine mechanische Uhr
genau stellen konnte. Um 1700 erschienen in England und Frankreich
Uhren, die Äquation anzeigten. Über einer Nieren-
oder Kurvenscheibe, die einmal im Jahre sich drehte, könnten
die Differenzen zur mittleren Zeit einprogrammiert werden. Die
Erfindung dieser Scheibe wird Christian Huygens zugeschrieben [
21].
Angezeigt wurde die Äquation entweder durch ein normales
Zifferblatt oder durch eine separate Skala oder durch einen zweiten
drehbaren gravierten Minutenring, der sich gegen den feststehenden
Minutenring um den Betrag der Differenz verdreht, oder durch 2 koaxial
mitdrehende aber um den Betrag der Differenz leicht variierende
Minutenzeiger. Die letzte Methode wurde, wie bei den Gutwein Uhren,
sehr beliebt, weil die Ablesung am Einfachsten war; ein Zeiger gab die
mittlere Zeit an, der andere - meistens mit einer Sonne - die wahre
Zeit. Trotzdem war sie komplizierter in der Ausführung und
verlangte ein Differenzialgetriebe. Es gab ingeniöse
Lösungen. Der Engländer Joseph Williamson setzte ein
Differenzialgetriebe um 1720 zu diesem Zwecke ein und es existiert eine
solche Uhr von ihm, wobei die Minutenzeiger der mittleren Zeit und der
wahren Zeit auf separaten Zifferblättern zeigten. In
Frankreich erfand Le Bon [
22] um
1717 angeblich ein differo-epizyklisches
Getriebe, das als Vorläufer der erfolgreichen
französischen Äquationswerke gesehen werden. Um 1724
erfand Thiout [
23] eine Uhr, die
mittlere und wahre Zeit anzeigt, und eine
solche mit konzentrisch mitlaufendem Minutenzeiger bildet er in seiner
„Traité d'horologerie“ 1741 ab. Seine
Arbeit muß auch in Deutschland bekannt gewesen sein.
Jedenfalls entspricht sein Äquationsgetriebe dem der Gutwein-
Uhren am nächsten. Für die große
Übersetzung zum langsam drehenden Nierenkurvenrad benutzt
Thiout eine Schneckengetriebe, wobei in den Gutwein-Uhren ein normales
Getriebe mit Stirnrädern und Trieben vorkommt. Im
deutschsprachigem Raume fand es auch Anwendung bei Cajetano in Wien.
Das System hat 2 große Nachteile:-
1. das Äquationsgetriebe an der Minutenradwelle ist zu schwer
und trotz feinster Bauweise entsteht eine Unwucht an einer relativ
schnell rotierenden Stelle,
2. es kann für eine Kalenderanzeige am Zifferblatt nicht
gleichzeitig gebraucht werden, und ein zweites Getriebe für
den Kalender muß synchron mit dem Zeigerwerk und der
Äquationsscheibe laufen.
Diese Nachteile entfallen bei den französischen
Äquationuhren mit dem System von Enderlin [
24]
et al.
Hier wird die Äquationsscheibe direkt am Kalenderwerk
befestigt. Somit wird die Minutenwelle etwas von der Unwucht entlastet
und die Synchronisierung vom Äquation und Kalenderwerk
zwangsläufig geführt, weil es nur ein
Kalendergetriebe gibt. Gegen Ende des 18 Jahrhunderts findet man dieses
System bei der Kinzing Uhr [
25],
die der Stadt Leipzig von Roentgen
geliefert wurde.
Die astronomisch- geographische Uhr im 18 Jahrhundert
Es hat zu allen Zeiten Uhren mit astronomischen Indikationen
gegeben. Manchmal werden die einfachsten Uhren mit Kalenderanzeigen als
Uhren mit astronomischen Indikationen fälschlich bezeichnet.
Die frühen Monumentaluhren zeigten die Positionen der Sonne
und des Mondes im Verhältnis zum Tierkreis in etwa
vergleichbar mit den Astrolabien, und durch diese
Kombinationen konnten weitere Informationen abgelesen werden.
Erst nach der Akzeptanz des heliozentrischen Weltbilds nach Kopernikus
und Keppler wurde diese Art astonomischer Anzeige zwar archaisch, aber
der Tierkreis mit Fixsternen blieb als Teil eines Jahreskalenders. An
geographischen Uhren ist eine Einrichtung - meistens am Zifferblatt- ,
durch welche die Ortszeiten anderer Länder an einer
rotierenden Erdkarte oder einem Globus abgelesen werden kann; also eine
Art Weltzeituhr. Eins der frühesten Beispiele einer
Uhr mit rotierender Erdkarte (Planisphäre) ist die
Monumentaluhr im Dome zu Münster [
26].
In diesem Falle wurde die
nördliche Erdhalbkugel spiegelbildlich auf dem Tympanum
(feststehendem Hintergrund) in der Mitte des 17 Jahrhunderts gemalt,
und als Vorlage dafür werden die Atlanten von dem
holländischen Kartographen Wilhelm Janszoon Blaeu (1571-1638)
genannt. In Deutschland erscheint wohl die Bezeichnung
„Geographische Uhr“ erst 1705, als der
Nürnberger Kartograph und Kupferstecher Johann
Baptist Homann (1664-1724) mit dem Stadtuhrmacher
Zacharias Landteck ihre berühmte „Geographische
Universal-Zeig- und
Schlaguhr“ [
27]
anfertigten. In Verbindung mit einem 24
Stundenzifferblatt, einer rotierenden Erdkarte (Planisphäre)
und einem Kalenderring konnten Weltzeiten auf der nördlichen
Hemisphäre sowie Sonnenauf- und Untergang an Hand von
verschiebbaren kolorierten Gläsern abgelesen werden. Bei
dieser Uhr mußte allerdings die Komponenten teils manuell
betätigt werden. Der Prager Uhrmacher Pater Johannes Klein [
22]
hat das Homann'sche System voll mechanisiert und die rotierende
Erdkarte mit einer nördlichen Erdhalbkugel ersetzt. Um die
Anzeige der Sonneneinstrahlung und Sonnenauf- und Untergänge
darzustellen, verwendet er eine dunkele Glaskugel. Er hat 2 Uhren
dieser Art gebaut; eine um 1738, die in Prag steht, und eine um 1752,
die in Dresden steht. Der Uhrmacher Vogel in Herrieden [
28]
(auch tätig in Ellingen und Eichstätt) baute eine
Horizontaltischuhr mit rotierender nördlicher Erdhalbkugel
innerhalb eines 24 Stundenringes. Außerdem befindet sich auch
eine rotierende Erdkarte an der astronomischen Uhr, die Pater Bernardus
Stuart und Uhrmacher Jakob Bentele 1735 für Erzbischof Firmian
von Salzburg [
29] bauten.
Inwieweit dem Erbauer der Gutwein-Uhren diese
früheren oder andere zeitgenössische Uhren als
Vorbild oder Inspiration dienten, bleibt vorerst unbekannt. Eine
spätere geographische Uhr, die 1787 im Schwarzwald von dem
Geistlichen Rinderle gebaut wurde, hat ein Zifferblatt, das den
Gutwein-Uhren so stark ähnelt, daß man seitens
Rinderles eine Bekanntschaft mit einer der Gutwein-Uhren oder mit einer
vergleichbaren, inzwischen verschollenen, Uhr vermuten
muß.
Als unmittelbaren Vergleich zu dem Zifferblatt der Würzburger
und Münchener Uhren erkannte Dr. Maurice den geographischen
Teil der Neßtfell'schen Planetarien [
30].
Johann Georg
Neßtfell (geb.1694 in Alsfeld, gest. 1762 in
Würzburg) baute 2 Planetarien mit einem solchen geographischen
Zifferblatt; eins für Kaiser Franz I in Wien, das 1752
fertiggestellt wurde, und eins für den Würzburger und
Bamberger Fürstbischof, Adam Friedrich Graf von
Seinsheim, das 1761 fertiggestellt wurde. Die Ähnlichkeiten
sind aber am besten an dem detaillierten Stich des Wiener Planetariums
zu erkennen, den der Würzburger Universitätsstecher
Johann Balthasar Gutwein 1753 anfertigte. Hiermit ist die Herstellung
der Gutwein-Uhren in Verbindung zu bringen.
Der geographische Teil des Neßtfell'schen
Planetariums [31]
Auf dem vertikalen geographischen Zifferblatt der Planetarien
können folgende Anzeigen abgelesen
werden:-
- die Tageszeit (Ortszeit) auf
einem skelettierten 24 Stundenring mit ¼ Stundeneinteilungen
konzentrisch mit der Mitte des Zifferblatts, (beim Wiener Planetarium),
- das Datum und Monat auf einem
Jahreskalender, der durch 4 gegeneinander versetzte Ringe als ewiger
Kalender ausgeführt wird - wie bei den Gutwein-Uhren, und an
einem Außenreif die entsprechenden Tierkreiszeichen mit 360
Einteilungen,
- die Jahreszahl als digitaler Anzeige mit
dem Hinweis, daß nach 126 Jahren ein ganzer Tag
ausfällt und daß 1826 und 1952 nicht als Schaltjahre
zu betrachten sind,
- die Ortszeiten auf der
nördlichen Hemisphäre an einer rotierenden
Erdhalbkugel innerhalb eines 24 Stundenreifs,
- die jahreszeitlich bedingte
Sonneneinstrahlung auf der nördlichen Hemisphäre
durch eine Linie, die ihre Position im Verhältnis zum Nordpol
der Erdhalbkugel verändert, - vergleichbar mit
denGutwein-Uhren,
- die rückläufigen
Bewegungen des Mercur aus der Sicht der Erde durch eine Verbindung mit
der Erdkugel über dem Planeten Mercur zum Kalender und
Tierkreis,
- die annähernden Richtungen der
Knoten und Aphelien für die Umlaufbahnen der Planeten Mars,
Jupiter und Saturn auf einer Scheibe im Zentrum des Zifferblatts.
Die wesentlichen Teile dieses Zifferblatts, die an die Gutwein-Uhren
erinnern, bestehen aus dem skelettierten 24 Stundenreif, dem
Kalenderring mit Einteilungen für die Tierkreiszeichen mit den
Wörtern „Solstitum“ und
„Aequinoctium“ im Falle der Würzburger
Uhr, die verzierte Form des Zeigers (bei den Planetarien ist es der
Stundenzeiger, bei den geographischen Uhren der gebläute
Minutenzeiger), und der Anzeige der Sonneneinstrahlung mit einer Linie
(bei den Planetarien an einer Erdkugel, und bei den Uhren an einer
Planisphäre).
Die Anordnung des geographischen Teils der Nestfell'schen Planetarien
übernahm Neßtfells Schüler und Geselle
Johann Georg Fellwöck [
32]
in Zusammenarbeit mit dem
Karmelitenpater Frederico a Santo Christophoro [
33,
34] zu Würzburg
für ihr Tellurium, das 1772 fertiggestellt und an Kloster Banz
im Andenken Neßtfells verkauft wurde. Allerdings wurde in
diesem Falle auf einen Vierjahreskalender verzichtet. Hier liegen die
Komponenten des Telluriums horizontal und sind oben verglast. Heute
steht das Tellurium im Historischen Museum, Bamberg.
Eine weitere Gemeinsamkeit dieser Planetarien mit den Gutwein-Uhren ist
die Berechnung der Erdrotationen bzw. der Kalenderanzeigen, wo ein
Zahnrad mit 69 Zähnen in allen Übersetzungen
vorkommt, s. die Berechnungen oben und von Oechslin [
35]
Als das Königliche Bayerische Nationalmuseum 1877 aufgebaut
wurde, kamen das Neßtfell'sche Planetarium sowie die
Fellwöck'sche geographische Uhr mit anderen Sachen nach
München. In dem Inventar wird sie ausdrücklich als
die Fellwöck'sche geographische Uhr genannt. Es handelt sich
hier um die Münchener Gutwein Uhr. [
36]
Johann Georg Fellwöck
Da man die Münchener Uhr mit ziemlicher Sicherheit
Fellwöck zuschreiben kann, ist es sínnvoll den
Lebenslauf von Fellwöck zu erörtern.
Johann Georg Fellwöck (Fellweck, Fellwig, Fellbeck,
Felböck, Fellbökh, Felbäch) wurde
1702 in Oberhausen an der Vils getauft und starb 1810 in
Würzburg. Sein Vater Sebastian Felbäch war Schreiner
in Loitersöd. Johann Georg Fellwöck arbeitete mit dem
Hofschreiner Benedikt Schlecht [
37]
zusammen aber war wohl mit
Neßtfell bekannt spätestens, als Neßtfell
um 1755 den Auftrag von Seinsheim bekam, ein Planetarium zu bauen.
Neßtfell wurde ab 1759 Universitätmechaniker und lieferte auch 2 große
Mauerquadranten für die Universitätssternwarte kurz
vor seinem Tode. Vermutlich war Fellwöck maßgeblich
an diesen Arbeiten beteiligt, da Nestfell schon öfters
kränkelte. Neßtfell vermachte Fellwöck
testamentarisch gegen eine Entschädigung von 40 fl. an einen
jugendlichen Verwandten zu seiner„ bisher getrieben
Profession gehörige Werkzeug [
38]
sowohl an Holz als Eisen, Stahl
und Messing“. So war Fellwöck als Nachfolger
Neßtfells mit Material bestens ausgestattet und konnte den
Titel seines Meisters anstreben. Zu dieser Zeit wurde
Fellweck mit seinem Bruder Stefan zur Meisterprüfung der
Schreinerzunft in Würzburg zugelassen [
39].
Sie brauchten - beide
sogar als auswärtige- jedoch nur das kleine
Meisterstück des Schreiners zu präsentieren,
normalerweise ein Privileg, das nur für Söhne
Würzbuger Handwerksmeister reserviert war. Vermutlich geschah
dieses Zugeständnis durch Intervention von höherer
Stelle -(Seinsheim?). Interessanterweise ging sein Bruder, jetzt als
Schreinermeister, zu der fürstlichen Münze. Bis 1766
zog Fellwöck Neßtfells Planetarium in der
fürstlichen Universitätsbibliothek
offensichtlich ohne Entgelt regelmäßig auf, zerlegte
und reinigte es. Da er an der Herstellung der Maschine vermutlich
beteiligt war, kannte er die Feinheiten und wußte sie
entsprechend zu pflegen [
40]. Im
Jahre 1766 bat er um eine
Entschädigung beim Fürstbischof in der Form eines
zinsenlosen Darlehens in Höhe von 1000fl., wovon er
jährlich 50 fl.abtragen wollte. Der Fürstbischof war
nicht abgeneigt, erkannte den Bedarf der Universität
an einem Mechaniker und stellte Fellwöck ein. Erst ab 1769
erhielt er seine regelmäßige Bezahlung in Form von 2
Malter Korn für das Jahr, die er anscheinend bis zu seinem
Lebensende erhielt, obwohl er seit Mitte der siebziger Jahre die
Maschine nicht mehr aufzog. Nach Benedikt Schlecht wurde er
Hofschreiner. [
41] Als
Universitätsmechaniker war er dem
Jesuitenpater und Mathematiker Professor Huberti, Direktor der
Sternwarte unterstellt, der einige Arbeiten in Auftrag gab; u.a im
Jahre 1766 einen beweglichen Quadranten mit 2 Fernrohren (heute in
Prag), einen Azimutalquadranten in 1768 (heute im Deutschen Museum),
und eine astronomische Pendeluhr in 1768 (heute im Bayerischen
Nationalmuseum). Die Noniusskalen der Quadranten von
Fellwöck unter Hubertis Anleitung waren eine große
Verbesserung gegenüber den Skalen an Neßtfells
Mauerquadranten, worüber Huberti seine Unzufriedenheit
äußerte. Das Banzer Planetarium wurde 1772
fertiggestellt. Professor Huberti baute selber ein Planetarium (heute
im Deutschen Museum) für die Würzburger
Universität im Jahre 1764, an dem Fellwöck
wahrscheinlich mitarbeitete. Fellwöck wurde 1809 mit anderen
verdienten Männern bei der Stiftungsfeier der damaligen
„ Gesellschaft zur Vervollkommnung der mechanischen
Künste“ zum Ehrenmitglied ernannt und starb 1810.
Die Münchener Gutwein-Uhr ist wohl die Fellwöck'sche
geographische Uhr, die 1768 für das astronomische Institut der
Würzburger Universität gebaut wurde. Laut
Heß [
42] wurde sie unter
Anleitung von Professor Huberti gebaut.
Inwieweit Huberti die Uhr selber entwarf oder eine andere modifizierte,
ist vorerst nicht bekannt. Obwohl Fellwöck schon handwerklich
seinem Lehrmeister Neßtfell nachkam, scheint er nicht sonst
eigene Ideen verwirklicht zu haben wie Neßtfell. Auch das
Banzer Planetarium wurde unter Anleitung der Karmeliterpater Fridericus
a Sto. Christophoro verfertigt. Die Frage stellt sich, ob auch
Uhrmacher an den mechanischen Arbeiten bei diesen Uhren und vielleicht
sogar bei den Planetarien beteiligt waren. [
43]
Bekanntlich hat kein
einzelner Handwerker alle anfallende Arbeiten sonst erledigen
müssen; das Zifferblatt wurde z.B. von einem Graveur (Gutwein?)
gemacht. Arbeitsteilung wurde schon viel früher in diesem
Gewerbe nachweislich ausgeübt. In Würzburg gab es zu
dieser Zeit genug Großuhrmachermeister, z.B. Langschwert,
Engelschalck, Schipani und dann Kesmann, sowie mehrere unbekannte
Gesellen. (Die Abfallverstellung der Gutwein-Uhren und der Kesmann Uhr
in Bruchsal sind gleich.) Es wäre aber vielleicht unehrenhaft
für einen zünftigen Uhrmacher bei einem
Schreinermeister zu arbeiten, wenn man bedenkt, wie die restriktiven
Zünfte in Würzburg auf ihren Rechten pochten. Es
wäre hier genauso ein Skandal, wenn ein gelernter Schreiner
sich mit seiner Signatur an einer Uhr verewigte. Deshalb vielleicht
sind die Uhren nicht signiert. Die Planetarien stellten etwas
Außergewöhnliches dar und wurden nicht in dem Sinne
als Uhren gesehen. Sie wurden signiert. Fellwöcks Signatur auf
dem Banzer Planetarium ist nicht zu übersehen. Allerdings
arbeitete Fellwöck (und Neßtfell vor ihm) indirekt
für den Fürstbischof und genoß als
Hofhandwerker das Privileg eines Künstlers unabhängig
von den Zünften. (Bekanntlich gab es der
Präsidenzfall Oegg. Johann Georg Oegg wurde als Hofschlosser
von Friedrich Karl von Schönborn nach Würzburg
berufen und setzte sich großzügig über die
Gebräuche und Gesetzte der Zunft hinweg [
44],
da er sich als
Künstler fühlte, obwohl er 1736 Mitglied der
Schlosserzunft wurde.) Es stellt sich auch die Frage, ob ein
Hofuhrmacher für die mechanischen Arbeiten laut Dekret von
höherer Stelle einfach zur Verfügung stehen
mußte.
Wenn die Münchener Uhr mit 1768 zu datieren ist, muß
die Würzburger Uhr anhand ihrer Imperfektionen,- der
Aufzugslöcher im Kalenderring, des schweren
Äquationskäfigs, der vielen Fehler am Kalenderring
usw., früher sein. Huberti wäre mit den falschen
Angaben am Kalenderring der Würzburger Uhr für sein
astronomisches Institut bestimmt äußert unzufrieden
wie im Falle Neßtfells Noniusskalen. Allerdings
läßt sich nicht feststellen, wie viel älter
die Würzburger Uhr eigentlich ist,- ein paar Jahre oder sogar
aus Neßtfells Zeiten um 1755-60. Die Parallele zum
geographischen Teil Nestfells Planetarien lassen sich nicht verleugnen
und vielleicht entstanden die Uhren aus dem Wunsch eine vereinfachte
Version dieses Teils des Planetariums zu presentieren.
Zusätzlich hat die Würzburger Uhr die etwas
rätselhaften Zahlen zur Korrigierung des Kalenders wie bei dem
Wiener Planetarium (mindestens die Zahl 126).
Es stellt sich auch die Frage, wer so eine Uhr gekauft hat, -
außer dem Fürstbischof für das
astronomische Institut. Als potentielle Kunden kommen sonst nur
wohlhabende Leute im Raume Würzburg in Frage, unter anderem
die Familie Schönborn, die bekanntlich die
ursprüngliche Mäzene von Neßtfell waren.
Interessanterweise beweist eine nicht ganz gelungene
Äquatorialsonnenuhr mit Zeitgleichung Neßtfells
Interesse an Messungen von Äquationswerten. Sie befand sich in
Schloß Pommersfelden, Sommerresidenz der Familie von
Schönborn [
45] und
trägt die Signatur „ Johann
Georg Nesfell Wiesen Heyd“. Bekanntlich gab es
passende Sonnenuhren, um komplizierte mechanische Uhren einzustellen,
wie bei der Kinzing Uhr in Leipzig [
46]
und bei der Kinzing Uhr im Goethe
Haus in Frankfurt [
47]. Kam die
Würzburger Gutwein Uhr sogar aus
Schloß Pommersfelden oder Wiesentheid? Sie wurde 1940 vom
Museum aus dem Kunsthandel erworben und ihre vorherige Provenienz
läßt sich bis jetzt nicht belegen. Wie am Anfang
erwähnt existiert irgendwo eine dritte Gutwein-Uhr. Vielleicht
hat ihr Besitzer diesen Artikel gelesen und kann noch
ergänzende Information dazu beitragen.
01 Trenschel
H.P.: Uhren fränkischer
Meister des 18. & 19. Jahrhunderts, Mainfränkisches
Museum Würzburg, 1982, Nr. 3, Inv.Nr. S.43179
02 Maurice
K.: Die deutsche
Räderuhr Bd.II,
München 1976, Nr. 863.
03 Schriften
der Freunde alter Uhren in der DGC,
Ulm, Heft VIII,1968/69, S. 40.
04 Johann
Balthasar Gutwein, geb. 1702 in
Augsburg, starb als Hof- und Universitätskupferstecher in
Würzburg 4.1.1785. Er verbrachte einige Zeit Ende der
vierziger und Anfang der fünfziger Jahre des 18. Jhr. in Italien aber
seine Frau die Werkstatt weiter. Nach seiner Rückkehr
muß der excellenten Stich von Neßtfells Wiener Planetarium eine
seiner ersten Arbeiten gewesen sein. Es ist dadurch fraglich, ob er
die Gravurarbeiten an dem Gerät selber hätte machen
können, da die Entstehungszeit von diesem mit seiner Zeit in Italien
überschneidet. Die Arbeiten konnten aber ebensogut in seiner
Werkstatt ausgeführt worden sein. Nach Angaben von Dr.
Trenschel.
05 Michal
S.:Astronomische Kunstuhren von
Johannes Klein, Klassikuhren 2/96.
06 Himmlisches
Räderwerk, Die astronomische
Kunstuhr Frater Cajetanos, Katalog zur Sonderausstellung 9. Mai bis
29. September 1996, Wien.
07 Oechslin
L., Astronomsiche Uhren und
Welt-Modelle der Priestermechaniker im 18. Jh.,
CH-Neuchâtel,1996,
Katalog Nr.7. Außerdem behandelt Oechslin in seinem
umfangreichen zweibändigen Werk die hier erwähnten
Uhren von Stuard-Bentele für Erzbischof Firmian (Kat.Nr.1), Klein
(Kat.Nr.2), Neßtfell (Kat.Nr.3),
Fellwöck-Sto.Christophoro
(Kat.Nr.4), und Cajetano (Kat.Nr.6). Er bezieht sich nur
flüchtig auf die Gutwein-Uhren als Beispiele geographischer Uhren nach
der
Vorlage von Homann um 1705 (S.39). Er behandelt die spätere
geographische Uhr von Rinderle, 7,1.
08 Maurice
K., Die deutsche Räderuhr II,
Nr.860. Die Uhr steht in Schloß Bruchsal und könnte
sogar Kesmanns Meisterstück sein.
09 Ein
tropisches Jahr ist der Zeitdauer
zwischen zwei hintereinanderfolgende Durchgänge der Sonne
durch das Frühlingsäquinoctium oder den ersten Punkt des
Widders.
Der mittlere Wert für Epoche 1900 ist 356 Tage, 5 Stunden, 48
Minuten, 46.0 Sekunden, oder 365.24219879 Tage. Aus „Geared
to the
Stars“ von H.C.King & J.R.Millburn, Bristol 1978.
10 Differo-epizyklische
Getriebe waren schon in
deutschen Renaissance Uhren bekannt, s. Bassermann-Jordan: Uhren,
München 1961, Abb 143
11 Oechslin,
op. cit. S. 44.
12 Johann
Georg Neßtfell, geb. 1694 in
Alsfeld, gestorben 1762 in Würzburg. Er kam circa 1720 nach
Wiesentheid als Hofschreinermeister bei den Grafen von
Schönborn
und war ab 1743 auch in Kloster Banz als Kunstschreiner tätig.
Er führte technische Arbeiten aus und fertigte mechanische
Modelle für das naturwissenenschaftliche Kabinett. Sein
Interesse an Astronomie wurde durch die in Banz befindlichen Erd- und
Himmelsgloben aus dem 17. Jahrhundert von Coronelli geweckt. Er baute
ein hölzernes Planetarium mit Uhrwerk. Durch
Neßtfells Gönner, Rudolf Franz Erwin Graf von Schönborn erfuhr
Franz Stefan von Lothringen bei seiner Krönung zum deutschen Kaiser
in 1745 von Neßtfell, der ihn mit seinem Planetarium nach Wien
einlud. Der Kaiser beauftragte ein neues Planetarium aus Metall, das
er 1753 nach Wien persönlich überbrachte. Nach seinem
Antritt als Fürstbischof von Würzburg in 1755
bestellte Adam Friedrich Graf von Seinsheim für 4000fl. eine
ähnliche Planetenmaschine, die 1760 fertig wurde. Außerdem wurde er
Universitätsmechaniker und baute 2 große
Mauerquadranten.
Huberti äußerte Unzufriedenheit mit den Noniusskalen an
Neßtfells Mauerquadranten.
13 Hess
W.: Johann Georg Neßtfell, Studien zu deutschen
Kunstgeschichte, Straßburg, 1908. Man darf jedoch nicht alle
Angaben von Hess glauben.
14 Henck H.:
Planetenmaschinen, Blätter für württembergische
Kirchengeschichte 79, 1979. Durch Hencks Nachforschungen kann man
doch annehmen, daß Pfarrer Hahn, der bekannteste deutsche
Erbauer Planetarien, von Neßtfells Arbeiten wußte,
da beide Oettinger und Fricker kannten.
15 Neßtfell:
„Kurzgefaßte, doch gründliche
Beschreibung Der von mir Johann Georg Neßtfell erfundenen und
verfertigten accuraten Copernikanischen Planeten- Maschine....(Bamberg,
1761),
Kurzgefaßte astronomische Sätze, zur Beurtheilung der vortreflichen
Maschine, die das copernicanische Weltgebäude vorstellt und
die... von dem berühmten Herrn Mechanico Nesfell in der
Hochfürstl. Residenzstadt Wirzburg verfertiget worden.
(Wirzburg, 1759). - Abgekürzt: [Flosculus].
16 King
& Millburn: Geared to the Stars, Bristol, 1978, S. 231.
17 Johann
Zick, geb. 1702 in Ottobeuren, gestorben 1762 in Würzburg,
berühmter Maler, u.a. von den Decken des Gartensaals in der
Würzburger Residenz. Er baute auch ein kopernikanisches
Planetarium, das 1760 fertig wurde. Es war eine Art
Amillisphäre mit Uhrwerk. Es war Anlaß eines schriftlichen Disputs
zwischen Neßtfell und Zick. Es wurde im 2. Weltkrieg vollkommen
zerstört.
18 K.Pilz,
600 Jahre Astronomie in Nürnberg, Nürnberg, 1977,
S.312-318, der Mathematiker Johann Gabriel Dopplmayer, 1677-1750,
studierte in Altdorf, Halle a.S. und Leiden, Mitglied meherer
gelehrter Gesellschaften u.a. Royal Society in London. Arbeiten
über Sonnenuhren und wissenschaftliche Instrumenten, Verfasser des
Texts
von Johann Baptist Hohmanns Großen Atlas 1731, deutscher
Übersetzer von Bions mathematischer Werkschulen aus dem
Französischen. Für seine bekannnte Erd- und
Himmelsgloben benutzte Doppelmayr den Kupferstecher und Feinmechaniker
Johann Georg
Puschner I.
19 Als
Vergleich s. Kostbare Wissenschaftliche Instrumente und Uhren aus
dem staatlichen mathematischen-physikalischen Salon in Dresden, 1994,
Nr. 12
20 Diese
Tabellen waren in Form eines Jahreskalenders, der anzeigte, wie
viele Minuten und Sekunden eine mechanische Uhr vor- oder nachgeht.
In Holland wurden sie z.B. vom Uhrmacher van der Cloesen in's
Gravenhage und in London von Tompion ausgegeben.
21 Lloyd
H.A.: Some Outstanding Clocks over seven hundred years, London,
1958, S.81
22 Le
Bon, Charles fils, Paris, geb 1678. Er beschreibt 1717 für
den Abt de Hautefeuille eine Uhr mit Äquation, die er gebaut
hätte, obwohl Pater Dom Jacob Alexander in seiner Abhandlung
angibt, schon 1698 der königlichen Akademie der Wissenschaften
den Entwurf einer solchen Uhr presentiert zu haben. Aus:
Ausführliche Abhandlung von den Uhren überhaupt, Pater Dom Jacob
Alexander,
übersetzt von Dr. Christian Berger, Lemgo,1738.
23 Thiout,
Antoine (l'aîné), geb. 1694 Joinville, gestorben
1761, publizierte 1741 seine „Traité de
l'Horlogerie méchanique et pratique“, s.Tome II, Planche
22.>
24 Thiout:
op.cit. Tome II, Planche 26.
25 Denkel
& Fowler: Meisterwerke Bd. 8, Uhren, Koblenz 1992, S.88.
26 Wischebrink,
Theodor: die astronomische Uhr im Dome zu Münster,
Münster, 1983.
27 Maurice:
op.cit. Nr. 798.
28 Maurice,
op.cit. Nr.628
29 P.Husty
&P.Fries: Die Firmiansuhr, Klassik Uhren 6/1994
30 Maurice:
op.cit., Nr.863
31 Philipp
Matthäus Hahn, 1739-1790, Katalog zur Ausstellung des
Württembergischen Landesmuseum usw., Stuttgart 1989, Teil I,
S. 55-61, Teil II, S 407ff.
32 S.
Henck; op.cit., S.126,
33 Hahn
Katalog: op.cit. Teil I, S. 68,
34 S.Henck:
op.cit. S.125.
35 Oechslin:
op.cit. 3.1,3.2, & 4.1. Auch bei den anderen
zeitgenössischen von Oechslin untersuchten Uhren kommt die
Zahnzahl 69 für einen ähnlichen Zyklus nicht vor.
36 Diese
Tatsache schien entweder vergessen worden zu sein oder inzwischen
bedeutungslos. Ich möchte Gerhard G. Wagner,
Kleinrinderfeld an dieser Stelle für die achivalische
Aufklärung in Hinsicht auf die Herkunft bedanken!
37 Benedikt
Schlecht war Hofschreiner in Würzburg vor Mattern und
letzter versuchte Schlecht zu verdrängen. Schlecht beharrte
auf seine Stellung und blieb trotz seinem Alter und seinen Krankheiten
länger im Amt. Ihm wurde das Gehäuse der
Münchener Gutwein Uhr zugeschrieben. In seinen letzten Jahren wurde ihm
von
Fellwöck geholfen und Fellwöck übernahm auch
seine Position als Hofschreiner. Nach Angaben von Dr. Trenschel.
38 Mit
dem Wort „Werkzeug“ könnte jedoch zu
dieser Zeit entweder nur Rohmaterial (Metall und Holz) oder Werkzeug im
moderneren
Sinne gemeint worden sein. Es ist deshalb unsicher, ob
Fellwöck tatsächlich eine komplette
Uhrmacher/Feinmechaniker- oder Schreinerwerkstatt von
Neßtfell übernahm, wie so selbstverständlich von Hess
behauptet wird.
39 Staatsarchiv
Würzburg
40 Seelig,
Lorenz: Die Würzburger Planetenmaschine Johann Georg
Neßtfells, Studioausstellung im Bayerischen Nationalmuseum
München, Sonderdruck aus „Kunst &
Antiquitäten“ 1988/5.
41 Das
Mainfränkisches Museum Würzburg besitzt eine
Damensekretär mit Intarsien, die mit ziemlicher Sicherheit
Fellwöck zugeschrieben werden kann.
42 Heß,
op.cit. S. 92
43 Das
Antriebswerk des Banzer Planetariums wurde anders als die der
Gutwein-Uhren gebaut. Es hat einen Geichtsaufzug mit Huygens'schem
Endlosseil.
44 Trenschel,
H.P.: Würzburger Hofschlosser und Domkapitelsche
Schlosser des 18. Jahrhunderts in „Unter
Verschluß“, Sonderausstellung des Mainfränkischen Museums
Würzburg, 1992.
45 Zinner,
Ernst: Astronomische Instrumente
des 11. bis 18. Jahrhunderts, München, 1967, S.458.s.19
46 Denkel
& Fowler 1992: op.cit. S. 88
47 Denkel
& Fowler 1992: op.cit. S. 37ff, Entwurf von G.G.Wagner.